Politisches Engagement – Teil II
Wie möchte Rheinland-Pfalz in Zukunft leben und wohnen?
Bei bestem Westerwälder Wetter (es regnete) begrüßte am 21.12.2023 um 10 Uhr, Guido Pusch die Gäste der Freien Wähler auf seinem Pflegebauernhof in Marienrachdorf.
Lisa – Marie Jeckel (MdL), Stephan Wefelscheid (MdL) sind extra aus dem Mainzer Landtag angereist, um sich das Konzept des preisgekrönten Pflegebauernhofes anzuschauen.
Unterstützt wurden die beiden Abgeordneten von dem Generalsekretär der Freien Wähler des Landes Rheinland-Platz Christian Zöpfchen, der die Partei stellvertretend vertritt. Des Weiteren war der Vorsitzenden der Freien Wähler im Westerwaldkreis Sascha Kraft, die Leiterin des Landesfachausschusses Gesundheit- und Pflege Melanie Leicher und der Altenpfleger und Mitglied des Bundesfachausschusses Gesundheit- und Pflege, Thomas Meurer anwesend.
Guido Pusch hat zwei Bereiche zusammengebracht, die auf den ersten Blick keine Gemeinsamkeiten aufweisen, die Landwirtschaft und die Pflege. Jedoch bei näherer Betrachtung zeigt sich, dass beide Branchen sehr wohl in vielen Gemeinsamkeiten aufweisen.
Gerade hier im ländlichen Raum des Westerwaldes, wo Kinder in die nächstgrößere Stadt (Koblenz, Mainz, Wiesbaden, Frankfurt oder Köln) ziehen und meist die ältere Generation zurück auf dem Land bleibt.
Doch mit zunehmendem Alter steigt die Pflegebedürftigkeit.
Wer pflegt dann die Generationen, die in und mit der Landwirtschaft groß geworden ist, wenn die Kinder beruflich in die Großstädte ziehen?
Genau hier setzt der Pflegebauernhof von Guido Pusch an.
„Hier haben die Menschen bis zum Schluss eine sinnvolle Aufgabe, die sie von früher kennen, aus ihrer Biografie heraus.“
(Guido Pusch)
Was Herr Pusch geschaffen hat, ist eine vierfache Win-win- Situation. Für die Bewohner, die Mitarbeiter, den Bauern und die Tiere des Pflegebauernhofes.
So werden die Tiere von den Senioren gefüttert und umsorgt. Dies gibt den Bewohnern Struktur, Sicherheit und sie sind integriert in die Abläufe des täglichen Lebens.
Das Huhn legt die Eier für die Bewohner und die Mitarbeiter des Pflegebauernhofes. Die Alpakas spenden die Wolle und das Schwein, „Miss Piggy“, das Fleisch. Eine perfekte Symbiose und unglaublich nachhaltig.
Der Pflegebauernhof in Rheinland-Pfalz ist nach Landesgesetz eine Einrichtung mit besonderer konzeptioneller Ausrichtung – § 5 LWTG
Auch für die Pflegekräfte ist dieses Konzept ein echter Hauptgewinn und steht im deutlichen Gegensatz zu der „industriellen Abfertigung“ in großen Altenheimketten.
Für die 17 Bewohner des Pflegebauernhofes sind morgens im Frühdienst eine eximierte Fachkraft, eine Hilfskraft, ein Schüler und der Pflegedienstleister zuständig. So versorgt eine Pflegekraft von der Grundpflege bis bin zur Nahrungsaufnahme ca. 6 Bewohner der ambulanten Wohngemeinschaft auf dem Pflegebauernhof. Bewohner-ferne Tätigkeiten werden von der Betreuungs- und Hauswirtschaft Kräfte übernommen.
Eine examinierte berichtet das es als Pflegefachkraft, es zu einer immensen Entschleunigung kommt. „Die Pflege gleicht keiner Massenabfertigung, sondern man hat Zeit für die Bewohner. Das führt auch dazu, dass man als Pflegefachkraft gesund bleibt und die Arbeit einen nicht einen krank macht“.
„Ich erhalte über 100 Bewerbungen und spüre nichts von dem Fachkräftemangel,“ ergänzte Hr. Pusch.
Ferner und damit der vierte Punkt der Win-win-Situation ist, dass dieses Konzept dazu beiträgt, den landwirtschaftlichen Betrieben eine Perspektive zu geben. Denn mit Bauernhof-Wohngemeinschaften lassen sich landwirtschaftliche Betriebe durch ein zweites Standbein finanziell besser aufstellen.
Für uns FREIE WÄHLER hat dieses Modell Zukunft.
Wir wollen gerne dazu beitragen, die Entstehung vieler weiterer ambulant betreuter Bauernhof-WGs zu ermöglichen, für Menschen mit und ohne Pflegestufe. Daher werden wir dieses Thema mit nach Mainz nehmen und dort parlamentarische Initiativen starten.
Das Konzept des Pflegebauernhofs kann Schule machen, gerade im ländlich geprägten Rheinland-Pfalz!
https://www.zukunft-pflegebauernhof.de/